Eine Aufarbeitung der NS-Zeit erfolgt im Normalfall, indem Experten von außen sich in die Akten eines Unternehmens oder einer Organisation vergraben und ihre Ergebnisse am Ende der Geschäftsleitung präsentieren. Wenn die Studie vorgestellt wurde, gilt die NS-Geschichte als aufgearbeitet.
Drei Jahre lang hat Clemens Tangerding mit einem kleinen Team ein Großprojekt vorbereitet, das einen anderen Weg der Aufarbeitung gehen will. Nun ist es so weit.
Freiwillige Feuerwehrleute in ganz Deutschland können ab sofort ihre eigene NS-Geschichte aufarbeiten und die Ergebnisse in ihrem Ort selbst vorstellen. Die Freiwilligen Feuerwehren, die sich für eine Teilnahme entscheiden, erhalten ein halbes Jahr lang regelmäßig Besuch von Clemens Tangerding. Er erarbeitet mit den Feuerwehrleuten vor Ort eine Ausstellung, eine Broschüre oder eine Online-Seite. Das Bundesinnenministerium fördert das Projekt „Feuerwehren in der NS-Zeit", an dem der Deutsche Feuerwehrverband, das Deutsche Feuerwehrmuseum Fulda und die Justus-Liebig-Universität Gießen beteiligt sind.